Ich finde ja Gastfreundschaft klasse. Aber ... das habe ich seit ich im Ausland lebe gemerkt, ich bin da doch etwas anders ticke als andere Leute. Ich gehe z.B. nicht gerne in die Wohnung von anderen Menschen. Klar, komme ich kurz rein, wenn ich jemanden abhole, und sie sind noch nicht fertig ... aber ich kaeme nie auf die Idee, bei jemanden vorbeizugehen, um dort den Nachmittag zu verbringen. Selbst wenn ich eingeladen werde, versuche ich das immer noch in einen oeffentlichen Raum wie ein Restaurant oder Bar umzulenken. Bei guten Freunden bin da etwas entspannter ... aber das aendert nicht die Tatsache, dass ich mich da nie so richtig wohl fuehle. Das gilt umgekehrt genauso. Ich bekomme nicht wirklich gerne Besuch. Ich treffe mich zwar gerne mit Freunden ... aber am Liebsten sehe ich die in der Kneipe um die Ecke.
Warum schreibe ich das? Nun ... Jasmin, meine nette Kollegin erlebt gerade ihr Gastfreunschaftsdisaster. Ende Juni zog eine ihrer Freundinnen nebst Ehemann und neugeborenen Baby in ihre Wohnung ... die aus ihrem Schlafzimmer, dem Kinderzimmer der Tochter und einem Wohnzimmer besteht. Da sie 2 Wochen spaeter fuer 3.5 Wochen in die Dominikanische Republik fuhr, und ihre Tochter da schon ein paar frueher war, war das auch alles kein Problem. Die Leute wollen sich hier ein Haus kaufen ... und so Miete sparen, bis der Kaufvertrag unterschrieben ist. Das war Ende Juni .. jetzt ist Mitte September ... und die wohnen immer noch dort. Das Ehepaar mit dem Baby in Jasmins Schlafzimmer ... die Tochter in ihrem Zimmer .. und Jasmin .. die Besitzerin der Wohnung naechtigt auf der Couch im Wohnzimmer.
Ich waere schon Amok gelaufen ... und so langsam reisst auch bei ihr der Geduldsfaden. Naja ... Montag soll nun der Kaufvertrag unterschrieben werden ... schaun mer mal ... ;o)