Probleme anderer Leute ... und die Welt ist ein Dorf

Wie sagt man doch so schön …beim Gebrauchtwagen kauft man die Probleme anderer Leute … aber wir fangen von Anfang an.
Heute morgen … schönstes Wetter … aber der übliche Hurricane Wilma Terror im TV … auch wenn ich nicht glaube, dass es wirklich schlimm wird .. mit Stromausfall muss man ja immer rechnen … also wollte ich noch schnell in den Walmart in Hallendale Beach um ein paar Sachen zu kaufen, die man auch ohne Strom verzehren kann.
Runter zum Auto … Schlüssel gedreht .. und nix passiert … der Anlasser dreht .. aber der Motor springt nicht an.
Über Nacht hatte es geregnet … ist u.U. die Zündung nass?
Motorhaube auf ( eine Story für sich) .. der V8 lacht mich an … oder lacht er mich aus?
Wo ist der Zündverteiler? Fast der gesamte Motor ist mit einer Plastikverkleidung abgedeckt. Ich suche eine Zündkerze … und verfolge das Zündkabel … aber das verschwindet unter der Plastikabdeckung …
Anruf bei Lucrecia … kennt ihr einen günstigen Schrauber, der mal raus nach Miami Beach kommen könnte? Natürlich nicht … der Vater arbeit beim größten Autohändler der USA … die haben immer neue Autos und bringen die zum Service in die Vertragswerkstatt … aber Mario will mal etwas rumtelefonieren.
10 Minuten später der Rückruf … Eduardo käme etwas später vorbei … Mario kennt den zwar nicht persönlich … aber das ist ja schon mal etwas …
Eine knappe Stunde der Anruf … in sehr gebrochenem Englisch erklärte mir Eduardo, dass er jetzt auf dem Weg sei und mich noch mal kurz anrufen wolle, wenn er in Miami Beach sei.
Nach weiteren 30 Minuten teilte er mit, dass er nun auf Höhe der 20th street sei … ich bin also runter … und da sah auch schon Eduardo … zwischen 60 und 70 Jahre alt … in seinem Ford Van von 1986, der offensichtlich nur noch durch Prestolit und Farbe zusammengehalten wurde.
Ich zeigte ihm, wo der Wagen steht … und seine erste Worte waren: That is no Ford! Hey … das habe ich nie behauptet … offensichtlich hatte Mario ihm erzählt, dass ich einen Ford Crown Victoria habe … so große Unterschiede wird es in der Technik schon nicht geben .. also fängt er an nach der Ursache zu suchen.
Er schließt ein Testgerät an den ersten Zylinder an … und hat offensichtlich keinen Zündfunken. Das hatte ich ja auch vermutet. Er schraubt die Verkleidung ab und verfolgt die Zündkabel zum Verteiler, der tief unten im Motorraum versteckt ist. Wir testen viel … zwischendurch gibt meine Batterie auf und er muss mit seinem Van überbrücken. Er reduziert das Problem auf zwei Möglichkeiten … entweder ist der Verteiler defekt .. oder das erste Kabel … wir probieren das ersten Kabel und fahren mit seinem Van zu einem Zubehörladen … ein großes Hurray auf die nicht regulierten Öffnungszeiten! Auf dem Weg dahin unterhalten wir uns etwas … er ist vor ca. 30 Jahren aus Kuba gekommen … hat eine Tochter die Lehrerin ist und einen Sohn, der bei der Polizei ist. Zwischendurch hat er in New York gelebt .. ich werfe ein, dass ich da auch mal gelebt habe …. Er erwähnt, er habe in Manhattan im YMCA gearbeitet .. hey .. .da habe ich gewohnt!! Welches Y? 24th street! Genau da habe ich gewohnt! Er ist etwas enttäuscht, als ich ihm sage, dass sie den Laden mittlerweile dicht gemacht haben und verkauft habe … aber wie klein ist denn diese Welt? Da wird dir jemand durch Zufall vermittelt, und der hat vor 10 Jahren im gleichen Haus gearbeitet, in dem du gewohnt hast? Ab jetzt nennt mich Eduardo nur noch „my friend“ 
Im Zubehör haben sie das Kabel .. aber ich kann es nur als kompletten Kabelsatz kaufen ..egal … also wieder zurück zum Auto … das Kabel wird eingebaut … die Verkleidung angeschraubt ... die Batterie überbrückt … gestartet … und der V8 schnurrt wie ein Kätzchen! :o)
Eduardo freut sich offensichtlich auch … Ich bezahle ihn … er bedankt sich überschwänglich …gibt mir seine Visitenkarte … und macht sich auf dem Weg … ich auch .. denn ich muss ja die Batterie aufladen und cruise langsam Richtung Everglades … irgendwann ändere ich meine Meinung und versuche nach Key Largo zu fahren … das Wetter ist klasse … die Sonne scheint ..warum also nicht kurz auf die Keys fahren?
Kaum bin ich hinter Florida City weiß ich, warum nicht …. Die ersten Regenschauer von Wilma schlagen zu … der Scheibenwischer schafft es kaum noch … innerhalb von 2 Minuten steht Wasser auf der Strasse … ich drehe um und fahre wieder zurück nach Miami … da scheint wieder die Sonne und außer ein paar dunkle Wolken am Horizont ist nichts von einem Hurricane zu sehen. Auf dem Rückweg sehe ich einige Kolonnen mit Fahrzeugen der Telefon und Stromversorger. Die bringen ihre Teams in Position um direkt nach dem Hurricane mit dem Reparaturen zu beginnen … es sind auch Teams aus den Nachbarstaaten wie Georgia oder Alabama dabei … zwischen den Unternehmen gibt es ja so eine Katastrophenallianz … immer wenn es eine Naturkatastrophe gibt, schicken die benachbarten Unternehmen ihre Mitarbeiter zur Hilfe.
gebrauchtwagen (Gast) - 28. Apr, 19:32

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Verschollen in Florida ....

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